Lepsiushaus
Das heute so genannte Lepsius-Haus in der Großen Weinmeisterstraße in Potsdam entstand als Weinmeisterhaus des Kammerdieners Friedrichs II., Johann Gottfried Zeising, der hier seit 1772 einen Weinberg von über 14 Morgen bewirtschaftete. Ältester Teil des Gebäudes ist wohl der tonnengewölbte Kellerraum. Etwa um 1800 entstanden erste Erweiterungen zu einem eingeschossigen Wohnhaus mit einem Krüppelwalmdach. Dieses ist heute noch im Kern erhalten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden mehrere Anbauten errichtet. Es folgten Umbauten und Abrisse der Nebengebäude. Das Wohnhaus wurde nun am Nordgiebel mit einem zweigeschossigen Anbau, einer Veranda und einer Pergola sowie reichem Fassadenschmuck versehen. Letzterer wurde in den 1930er Jahren teilweise wieder beseitigt. Das Lepsius-Haus ist bildprägendes Element für das Parkensemble und Wohnquartier am Pfingstberg. Der Park an der Großen Weinmeisterstraße 41-45, 1872 angelegt von Gustav Meyer für den Bankier Henkel, ist einer der bedeutendsten gartenkünstlerischen Schöpfungen, mit denen das Bild der Potsdamer Parklandschaft in der Zeit nach Friedrich Wilhelm IV. und Peter Joseph Lenné weiter vervollständigt wurde. Das Haus wurde nach Dr. Johannes Lepsius benannt, ein evangelischer Theologe, der 1907-1925 dort lebte und sein Lebenswerk der Rettung der armenischen Bevölkerung in der Türkei, im Iran, auf dem Balkan, in Syrien und im Libanon widmete. Seit 2004 beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Dach- und Fassadeninstandsetzung des Lepsius-Hauses.