Brunnenanlage St. Thomas in Wesseling-Urfeld
Kunstwerke in Wesseling
Der Brunnen besteht aus einem gewachsenen Basaltfindling, der aus den Mayener Basaltsteinbrüchen kommt. Der Findling wiegt etwas sechs Tonnen und hat die folgenden Abmessungen: Höhe ca. 2,20 m; Breite ca. 1,50 m; Dicke ca. 1,30 m. Der Mayener Basalt fügt sich harmonisch in die Umgebungsbebauung des Pfarrplatzes mit alten Feldbrandziegeln ein und ist äußerst widerstandsfähig gegen Verwitterung und Umwelteinflüsse. Auf dem Brunnenstein lässt sich die Dorfgeschichte Urfelds ablesen: Auf der Vorderseite des Steines ist der Rhein mit der Landkarte von Urfeld und den ursprünglichen Siedlungsschwerpunkten Unterdorf, Oberdorf und freistehende Kirche eingemeißelt. Die urkundlich nachweisbaren Namen Urfelds als alte Fährstelle am Rhein sind unmittelbar darüber angeordnet. Die Wappen auf der Vorderseite, insbesondere das Wappen der Äbtissin von Dietkirchen, sollen die weltliche und die kirchliche Abhängigkeit wiedergeben. Zwei aus den Rheinfluten aufsteigende Fische speisen das Brunnenbecken mit Rheinwasser. Damit wird die Bedeutung des Rheins für Urfeld als Fährstelle, Fischwasser, Handelsweg und Wasserlieferant für die Landwirtschaft in den Mittelpunkt des Brunnens gestellt. Die Bedrohung des Dorfes mit Rheinhochwassern bis zur heutigen sicheren Eindeichung mit der Darstellung des Hochwassers von 1926 im Bereich der Dorfschenke “Mönnes“ vor dem Jülicher Hof mit Gartenpavillon und Fischerkahn wird wiedergegeben. Der starken landwirtschaftlichen Prägung Urfelds von alters her über Viehzucht, Ackerbau bis zum heutigen Gemüse-Intensivanbau wird mit der Einmeißelung verschiedener Motive Rechnung getragen. 80% der Urfelder Ländereien befanden sich früher in kirchlichem Besitz. Dies soll mit der Wiedergabe des Domhofs, der das Überdorf beherrscht, und des Frohnhofes im Unterdorf, dokumentiert werden. Das erst kürzlich abgebrochene Urfelder Wahrzeichen mit Bildstock, die Rheinansicht mit der alten Schule, Kirche und Kindergarten finden einen bevorzugten Platz auf dem Brunnenstein, ebenso wie Motive der beiden ältesten Urfelder Vereine.