Herr`n Pastor si`n Kau
Statue aus Bronze von Stephan Horota, 1979
Seit 1979 befindet sich das Kunstwerk Herr`n Pastor si`n Kau auf dem Schlachtermarkt, bestehend aus einem gemauerten Backsteinbrunnenbecken, einer gemauerten Säule mit einem umlaufenden bronzenen Reliefband und obenauf mit einer Tierplastik – einer Kuh, ebenfalls aus Bronze. Das Relief zeigt Motive nach dem gleichnamigen niederdeutschen Volkslied „Van Herrn Pastor siene Kauh“, dessen älteste Quelle bis in das erste Jahrhundert zurückreicht. Sein Ursprung entstammte der literarischen Episode „Das Gastmahl des Trimalchio“ aus dem satirischen Roman Satyricon, geschrieben vom römischen Senator und Schriftsteller Titus Petronius. Der Künstler Stephan Horota
Das plattdeutsche Volkslied ist ein heiterer bis trauriger, schalkhaft und spöttischer Rundgesang und handelt von einer verendeten Kuh, die einem Pastor gehörte. Die Einzelteile des Tieres werden an die Bewohner eines Dorfes verteilt. Das Lied soll aus mehr als einhundert Strophen bestehen.
Das Glockenspiel des Schweriner Rathauses gibt den Anfang der Melodie des Volksliedes wieder.
Der Bildhauer Stephan Horota, geboren 1932, hat das Kunstwerk geschaffen. In zahlreichen deutschen Städten sind seine künstlerischen Arbeiten im öffentlichen Raum ausgestellt, die vor allem Menschen und Tiere darstellen. Seine bevorzugten Materialien sind Kupfer und Stein. Nach seiner Schulbildung in Serbien wurde seine Familie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Kladno in Mittelböhmen interniert und 1947 nach Deutschland zwangsumgesiedelt. Hier erlernte Stephan Horota in den Jahren bis 1951 den Beruf des Tischlers. Anschließend absolvierte er ein Bildhauerstudium in Wismar, später an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm und von 1954 bis 1956 an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Danach arbeitete Stephan Horota zunächst in einer Holzbildhauerwerkstatt in Berlin und war ab 1963 als freischaffender Künstler tätig. Weitere Kunstwerke von ihm in Schwerin sind die „Rollerkinder“ in der Weststadt und die „Schirmkinder“ am Südufer des Pfaffenteichs. Horota l...