Freilichtmuseum Mueß
Eine idyllische Zeitreise
Als sei die Zeit stehen geblieben, wandelt der Besucher im Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß zwischen historischen Gebäuden und Obstbaumwiesen umher. Sogar eine alte Dorfschule lässt sich besichtigen. Die rund 8 Hektar Dorfareal mit museal eingerichteten Gebäuden geben einen Eindruck vom Leben der mecklenburgischen Landbevölkerung vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Von der Hufe I, mit Niederdeutschem Hallenhaus und Durchgangsscheune, bis zum Kindermuseum auf dem historischen Schulgelände gibt es für die ganze Familie viel zu entdecken. Das Besondere am 1970 eröffneten Mueßer Freilichtmuseum ist die Originalität des Ortes. Deutlich erkennbar sind die gewachsenen Strukturen eines ehemaligen Domanialdorfes. Als Domanium bezeichnete man den landesherrlichen Besitz. Bis auf die Dorfschmiede, die 1975 aus der Gemeinde Stove nach Mueß überführt wurde, stehen alle Museumsgebäude an ihrem angestammten Entstehungsort. Zudem prägen Kopfsteinpflaster, Trockenmauern, Weideflächen und Streuobstwiesen noch heute den ursprünglichen Dorfcharakter. So unterschiedlich wie die Häuser waren auch ihre Bewohner. In den Ausstellungen können Sie ihnen etwas näherkommen und erfahren, wie sie gelebt und gearbeitet haben. In der Hufe begegnen Sie zum Beispiel dem Bauern Carl Goerss, der sich 1925 mit seiner Familie auf seinem Hof fotografieren ließ. Während die Frauen sich stolz mit weißen Schürzen präsentierten, war ihm der Fotograf vielleicht etwas suspekt, doch stolz war auch er auf seinen Hof. Immerhin hatte sein Vater den ersten Erbpachtvertrag in Mueß abgeschlossen, während es zuvor nur unsichere Zeitpachtverträge gab. Das kleinste Haus im Museum ist kulturgeschichtlich gesehen das wertvollste. Es handelt sich dabei um einen Hirtenkaten, der bereits 1755 auf einer Mueßer Flurkarte verzeichnet war. Auf engstem Raum lebten hier die Dorfhirten mit ihren Familien. Da war der 70-jährige Kuhhirte Johann Bosch mit Frau Trine, der sich den Katen mit dem ebenfalls betagten Schweinehirten Hans Jochen Lübben und seiner w...